Die schwarze Göttin und ihre Helden, Seelenreisen

Als Schwarze Göttin symbolisiert Sie die Weisheit. Sie bringt in dem im Erdreich geschützten Samen alle Natur auf den Punkt. Sie ist die Konzentration und die Heilung. In der Frau jenseits der 7×7 Jahre symbolisiert sie die Weisheit und das Wissen, das dem Clan zur Verfügung steht. Hier ist sie die Crone (engl. alte Frau), auf deren Kenntnisse niemand verzichten kann. Die Crone ist hochgeehrt und vertritt die Große Göttin im Hier und Jetzt.

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Als Frau Holle (Holle = Höhle) hegt und pflegt sie die Seelen aller Menschen. Zu ihr kehren die Helden zurück, um wieder im neuen Zyklus / Jahr auf die Erde zurückzukehren.

In alten Sagen und Mythen ist dies erhalten. Die Helden kehrten in die Walstatt ein. „Wal“ = wallen = heilen. Das Wort ist im Englischen „well“ noch erhalten und im Zauberlehrling „Walle, walle…“ noch zu finden.

Mythen berichten davon, dass die Seelen in die Venus- oder Hollenberge gelangen. So wird auch von Friedrich II, später Friedrich Barbarossa genannt, berichtet, dass er in einer Felsenhöhle bei Kaiserslautern auf seine Wiederkehr wartet; ebenso wie Wedekind in einem Hügel beim westfälischen Dorf Mehnen; Siegfried im Bergschloss Geroldseck; Heinrich der Vogler im Sudemerberg bei Goslar; Karl im Untersberg bei Salzburg; Holger Danske unter dem Fels von Kronborg bei Kopenhagen… So ist unter Walhalla die Totenhalle im Berg bei der Schwarzen Heilenden Göttin gemeint. Hier hat sich in die germanische Mythologie, die bereits stark indogermanisch geprägt war, der alte Glaube an die Große Göttin „eingeschlichen“.

Brunnen und Teiche galten als Geburtsbereich, denn das Element des Wassers war schon für die ursprünglich indigene Zivilisation der Göttin der Bereich, aus dem heraus Leben möglich ist. Selbst heutige Wissenschaft ist sich darüber im Klaren, dass nur auf einem Planeten mit Wasser Leben in unserem Verständnis möglich ist.

Die Seele wurde dem Luft-Element zugeordnet, weshalb später Sagen um die Wilde Jagd entstanden. So wurden für Verstorbene Fenster und Türen geöffnet, damit die Seele es leicht haben konnte, zu entschweben. Gleichzeitig war die Be-Erd-igung der Weg in das Reich der Schwarzen Göttin, um der Erneuerung entgegen zu gehen.

Diese beiden Bereiche, Himmel und Erde, erfahren schon in der Kultur der Großen Göttin die Vereinigung. In der Milchstraße symbolisiert sich das Nähren ebenso wie im Hollenberg. Über den Gräbern sprießen Blumen und am Himmel erstrahlen die Sterne.

Nicht umsonst heißt das Himmelsphänomen MILCH-Straße. Milch ist die erste menschliche Nahrung. Milch symbolisiert Wachstum, Entfaltung und Leben. So finden wir diese Milch auch im Milchozean der Tamilischen Religionsphilosophie wieder, aus dem heraus Shiva die Welt erschafft (s. Thirumanthiram).

So gelangen Menschen wieder wohl genährt und geheilt auf die Erde zurück. Bis heute können wir in indigenen Glaubenskonzepten auch anderer Kontinente (z.B. Südamerika) die Vorstellung wiederfinden, dass Verstorbene auf einer Reise sind, von der sie dereinst zurückkehren. Die Familien sprechen am Grab ihrer Verwandten deshalb auch so mit diesen, als seien sie nur vorübergehend abwesend.

So sprechen die Alten, wenn Du auf Reisen gehst: „Mögen al­le Ahnen des Stammes mit dir sein. Mögen sie Intuition und Ein­sicht in deine Seele gießen. Dann wirst du durch sie sehen, durch sie fühlen.“ – „Wir überschütten dich mit der Gnade des Geistes. Geh nun, deine Taschen gefüllt mit den Edelsteinen des Segens.“ (Afrika)

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