10. Vom Reden mit den Pflanzen

Indianische Geschichten, übersetzt von Rakuna

Die Menschen auf der Erde wanderten mit Füßen, die sie liebkosten, auf ihr.

Sie wünschten weder ihre Fußabdrücke noch ihre Abfälle auf ihr zu hinterlassen. Die Narben der Erde, die von Menschen herstammten, sahen und fühlten sie als tiefe Wunden. Jene, die im Einklang mit allem lebten, sammelten Nahrung von den vielen Pflanzen mit Dankbarkeit. Tiere kamen zu ihnen, um sich mit ihrem Leib als Nahrung zu vereinen. Sie alle waren Familie und alle waren geehrt. Da gab es diejenigen, die zu den Pflanzen als Schwestern sprachen. Und die Pflanzen sagten ihnen, was zum Essen, was für Heiltee, was für Seife, was als Salbe zu verwenden war und was in Ruhe gelassen werden sollte. Jene, die mit den Pflanzen sprachen, konnten den Schrei des Aussterbens hören und helfen, den Pflanzen ihre Saat zu verbreiten. Das „kleine Volk“ war noch nicht so verborgen vor den Augen und Herzen der ersten Menschen. Alle kamen zusammen, die Kinder der Erde zu vervollkommnen. Die mit den Pflanzen redeten, fragten die Mutterpflanzen: Wo wünscht ihr, dass eure Kinder gepflanzt werden? Und die Pflanzen antworteten ihnen und die Menschen folgten ihren Anweisungen. Die Mutterpflanze würde ihnen die Zeit und den Ort sagen. Dieser Ort konnte viele Tage entfernt sein und dies wurde eingelöst. Die Samen wurden nicht versklavt oder dort in die Erde gelegt, wo es am bequemsten für die Menschen war. Die Saat wurde genau dort in den Schoß der Erde gebracht, der von den Mutterpflanzen benannt worden war. Die Erde war reich an Gemüse, Früchten und Getreide. Die Pflanzen waren frei und vollständig lebendig und sehr freigiebig zu ihren Freunden, den Menschen.

Jene, die mit den Pflanzen reden, haben eine Botschaft für die Menschen der Erde:

Sprecht mit den Pflanzen.

Fragt die Samen, wo, wann und wie sie gelegt werden möchten. Sie werden euch sagen, wo sie am besten für euch wachsen werden. Dann werden sie die Kraft in sich tragen, in Freiheit geehrt worden zu sein.

Und sie werden euch freudig Nahrung geben, die die Quelle des Lebens in euren Leib bringen wird.

Diese Wesen brauche es, geehrt zu sein, um gut wachsen zu können.

Sie brauche es, gesehen und gehört z u werden.

Jede Pflanze besitzt ihre ureigene Kraft, die – wenn frei und lebendig – die Teile eures Leibes anregt und das Erb-Gut wieder beleben kann. Das ist ihr Daseinszweck, aber sie können dies nur verwirklichen, wenn es einen echten Austausch von Liebe gibt.

Pflanzen brauchen es, in völliger Freiheit und Achtung zu wachsen, um euch die Ganzheit ihrer selbst zu geben. Wenn ihr eine Pflanze bittet, für euch zu zeugen, dann müsst ihr die Bedingungen gestatten, die sie braucht, um dies zu tun.

Die Pflanze ist eine  heilige Freundin, die der Schlüssel ist zu den Kräften eures Leibes. Dies ist das bedeutsamste Geschenk, das sie euch geben können.

Ehrt eure / die Pflanzen, gebt ihnen Freiheit, Achtung und Liebe und sie werden euch freudig vielmals zurückgeben.

Die Pflanzen sind ganz besondere Mitglieder eurer Familie.

G00095, Kuh, Lascaux_1000a

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