Glaube – Religion – Gesundheit

Autor: Gisa

Voraussetzung

Glaube ist mein persönlicher Zugang zu mir und meinem Umfeld. Über meinen Glauben leite ich ab, was vor, während und nach dem irdischen Leben ist. Über meinen Glauben erkläre ich mir auch mein Sein im Leben. Dies enthält kein Regelwerk sondern Naturabläufe, von denen ich ein Teil bin.

Religion ist ein künstliches Regelwerk des Unsichtbaren. Es wird eine höhere Instanz behauptet, die gleich einem Gericht über den Menschen urteilt. Es werden Gesetze aufgestellt, nach denen sich jeder zu richten hat. Verstöße werden mit „Hölle und Verdammnis“ geahndet. Dabei ist Krankheit und Armut die Vorhölle, denn das trifft nur Menschen, die gegen diese „Gott-Instanz“ und ihre Gesetze verstoßen haben. Mögliche Heilsversprechen betreffen immer die Zeit nach dem eigenen Ableben.

Da der Mensch das Bedürfnis hat, die Eckdaten des Lebens möglichst gut zu kennen, wird er anfällig für Religionslehren. Er wagt es oft nicht, sich selbst vorzustellen, wie das Leben und das Universum zustande kommen bzw. ineinander gefügt ablaufen. Somit greift er schnell nach einer Religion, die durch andere Menschen definiert ist. Im Rahmen einer Kultur, innerhalb derer eine „Gott-Instanz“ angenommen wird, erscheint es hochgradig sündhaft, sich ein eigenes Weltbild zu machen. Um also nicht „in Sünde zu fallen“, macht der Mensch die jeweilige Religion zu seinem persönlichen Glauben. Mit „Andersgläubigen“ geht er dann ebenso rigide um wie die Religion, deren Anhänger er geworden ist.

Der persönliche Glaube ist die Grundlage unseres Daseins. Auf ihm fußen alle Lebensäußerungen, die wir starten. In dieses innere Weltbild muss passen, was wir tun und was wir anstreben. Damit ist der Glaube auch die Grundlage unserer Gesundheit.

Religion greift darauf zurück und manipuliert somit das gesellschaftliche Leben. Über Jahrtausende haben sich so diverse Weltbilder aufgebaut.[1]

Gisa: Kämpfende Büffel

Gisa: Kämpfende Büffel

Heute

Mit der Neuzeit, innerhalb derer sich Menschen von der herrschenden Religion frei gemacht haben, entstand ein Glaubensvakuum. Je weiter der Mensch ins All gucken konnte und je mehr er imstande war, die unsichtbaren Abläufe des Lebens sichtbar zu machen, desto mehr negierte er eine schöpferische Einheit. Aus der neuen Weltsicht konnte es nun keinen Gott mehr geben. Demzufolge musste das gesamte Regelwerk der vorherigen Religion falsch sein. Da sich jedoch die humanistische Denkungsrichtung durchgesetzt hatte, blieben alle weltlichen Gesetze vollständig erhalten, die das Gemeinschaftsleben bestimmten. So herrschen weiterhin dieselben Maßstäbe, ohne jedoch einen rettenden Anker oder ein besseres Weltverständnis entwickeln zu können. Zurückgeblieben ist eine unerträgliche Leere. Über Religion zu sprechen, wird vermieden. Nur unter den Mitgliedern der jeweiligen Religion ist dies noch üblich.

Es ist den Menschen auf einer unbewussten Ebene sehr wohl klar, dass der eigene Glaube ihr Dreh- und Angelpunkt ist. Da die „Gott-Instanz“ außer Kraft gesetzt wurde, musste ein Ersatz her. Weil sich die eigene Gesundheit im Rahmen von Glaubensgrundsätzen bewegt, wurde die Wissenschaft hiermit belastet. Infolgedessen wurde die Naturwissenschaft ins glaubende Zentrum gerückt.

Über 5.000 Jahre hinweg hatten sich die Menschen an Priester und Gottesvertreter gewöhnt. So war es leicht, nun die Ärzte mit diesem Allwissen auszustatten bzw. anzunehmen, sie verfügten darüber; sie waren Naturwissenschaftler, also scheinbar potente Vertreter dieser neuen Religion.

Auch in diesem neuzeitlichen Glaubensbekenntnis, in dem der frühere Schamane zum ärztlichen Heilsbringer aufgestiegen ist, wird unwidersprochen alles hingenommen, was aus diesem „fachlichen“ Mund gesprochen wird. Das neue Glaubensbekenntnis geht ebenso wie das alte davon aus, dass diese Religion jedem Heil(ung) brächte. Dies wird niemals thematisiert, aber grundsätzlich unterstellt. Ebenso wie in den alten Religionen wird angenommen, diese Instanz sei rechtschaffen („ich muss meinem Arzt doch glauben, schließlich hat er es gelernt“).

Begriffe wie „Hölle“ sind ersetzt durch „Krebs“, „Infektion“, „Autoimmunschwäche“ oder „Todesgefahr“. Das Heilsversprechen („Paradies“) darf nicht angesprochen werden, genau genommen ist dies gesetzlich verboten. Jede Maßnahme ist akzeptabel, selbst wenn sie aus der Zerstörung des Körpers besteht, sei es nun chirurgisch oder medikamentös. Es darf nicht daran gezweifelt oder nach dem Ausgang gefragt werden. Es reicht bereits als schamanische Leistung, wenn die Probleme benannt werden; hier „Diagnose“ genannt. Das erreicht Zufriedenheit, denn alle daraus folgenden Maßnahmen werden logisch und somit vertretbar sein. Dass sie ein sich lang hinziehendes Leiden bedeuten, wird billigend in Kauf genommen. Der Mensch hatte sich bereits in den letzten 5.000 Jahren daran gewöhnt, dass das Leben aus dem eigenen Leid bestünde.

Mit diesem Religionskonzept ergibt es sich, dass der Mensch nicht über den Tellerrand dieser Auslegung zu gucken wagt. Durch das gesetzliche Verbot, über mögliche Heilung zu sprechen, werden ihm auch die Möglichkeiten entzogen, sich Alternativen zu suchen. Solange die herrschende Priesterschaft abweisend reagiert, wird der Kranke alle Alternativen für gefährlich halten und mit Ängsten reagieren.

Die Mitglieder dieser herrschenden Zunft selbst können sich nicht frei und nach eigenem Gutdünken bewegen, da sie von ihren Kollegen andernfalls heftig kritisiert werden. Die Zunft „Ärztekammer“ ist sogar berechtigt, dem Kirchenbann gleich, ihnen die Ausübung ihres Berufes für 2 x 5 Jahre zu verwehren. So sind beide, Arzt und Mensch, in diesem Religionssystem gefangen.

Da auch der Arzt über Religion schweigen wird wie ein Grab, hat er nicht einmal mehr die Chance, darüber einen Gesundheitsweg für seine leidenden Patienten aufzuzeigen.

Das gesellschaftliche Umfeld hat in der industriellen Zeit und danach dafür gesorgt, dass die Gruppen spürbar verkleinert wurden, innerhalb derer sich der Mensch zu Hause fühlen konnte. Mit der Lockung des Arbeitsplatzes in entfernten Orten wurden Familien auseinandergerissen und Freundeskreise zerstört. Der Erfolg ist hier, dass sich Menschen nun isoliert fühlen und nirgendwo mehr Rat suchen können – außer an staatlichen Stellen, die nun die familiäre Versorgungssituation übernommen haben.

Der Staat hat damit eine Vater-Rolle übernommen, die er jedoch nicht füllen kann. Er ist männlich strukturiert, was weibliche Talente nicht mehr berücksichtigt. In alten Religionen lag die körperliche und gesellschaftliche Wohlfahrt noch in der Hand der Frauen. In einem Staatsgebilde, das einen herrschaftlichen Aufbau hat, wird dies vernachlässigt. Damit sind dem inneren Unglück Tür und Tor geöffnet.

Seit per Internet Wissen dieser naturwissenschaftlichen Religion weltweit verbreitet wird, ohne jeden Hinweis auf ihre Untauglichkeit, stehen die Menschen unter einem enormen Druck. Für das eigene Wohlbefinden darf die Gruppe hundert Menschen nicht überschreiten, weil sonst die innere Verbundenheit verloren geht. Es wird jedoch genutzt, denn auch die zu klein geratene Gruppe macht unglücklich. So bleibt dem Menschen die Wahl zwischen Pest und Pocken.

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