Yoga

Auf die Gefahr hin, von anderen Yogi(ni)s heftig kritisiert zu werden, möchte ich hier Yoga einmal anders verstehen.

FeuerFrau

FeuerFrau

Yoga bedeutet unter anderem „Freude“, so kann das Sanskrit-Wort auch verstanden werden. Freude verbindet sich für mich mit Bewegung, Begeisterung und dem Blick in die erfolgreiche Zukunft. Also mit dem, was wir unter Leben verstehen: Bewegung, Nahrung und Fortpflanzung. In der inneren Vorstellung, dass dieses Ziel stets vorhanden ist.

Viele Yoga-Übungen jedoch entbehren bereits den ersten Faktor, den der Bewegung. Oft erstarren Yogis in einer Haltung, die sie dann sehr lange aufrechterhalten; teilweise bewegungslos. Insoweit könnte man das Wort “Yoga” auch mit “anjochen, zusammenbinden, anspannen, anschirren” übersetzen (s. Wiki).

Yoga soll die Räder der Energie antreiben. Yoga soll sie „in Schwung bringen“. Ähnlich einem Motor, dessen Kardan-Welle durch wechselnde Impulse in Drehung versetzt wird. Diese Impulse müssen pro Seite gleichzeitig und gleichwertig erfolgen, damit der Motor „rund läuft“.

Diesen Motor können wir als Sinus-Kurve sehen. Die Sinus-Kurve können wir als Kundalini sehen. An jeder „Spitze“ befindet sich ein Chakra:

Schneidersitz, Chakra a

Dabei gibt von unten nach oben betrachtet das Basis-Chakra die Lebenskraft. Es ist das Fundament in diesem körperlichen Leben. Dieses Chakra schöpft wie Wasser seine Kraft aus dem Urgrund des Daseins.

Das Sexual-Chakra steht für Kreativität und den Wunsch, das eigene Leben zu gestalten. Daran kann uns gesellschaftliche Norm und daraus resultierend die eigene Scham hindern. Hier gehen wir Partnerschaften ein. Je nach Kultur können diese Partnerschaften mit vielen Anforderungen verbunden sein, denen wir uns ausgeliefert fühlen.

Das dritte Chakra in Höhe des Solarplexus ist der interne Kritiker, der wertet, was die Passage über das Zwerchfell hinaus nehmen kann. Hier finden wir oft Ärger und Unlust. Der Ärger gehört zur Leber, die Unlust gehört zur Bauchspeicheldrüse.

Kommt der Reiz jedoch an diesem Chakra vorbei, so kann er sich als Freude im Herz-Chakra entfalten. Wir breiten die Arme aus, um Liebe zu geben und zu nehmen. Wir verströmen die Hoffnung auf eine glückliche Zukunft; in dieser können wir all die in den Arm nehmen, mit denen wir uns verbunden fühlen.

Die nächste Hürde bildet das Hals-Chakra. Hier differenzieren wir unsere Bedürfnisse. Hier diskutieren wir oft auch, ob es uns behagt oder nicht; ob wir annehmen wollen oder nicht; ob wir in dieser Atmosphäre leben wollen oder nicht. Hier können wir frei durchatmen, oder uns geht die Luft aus. Hier schlucken wir Nahrung und Informationsgehalt; oder wir spucken all das wieder aus, weil es uns nicht behagt.

Da wir „Augen-Tiere“ sind, suchen wir das Licht. Wir wollen sehen, was auf uns zukommt. Wir wollen sehen, was in uns selbst erblüht, wächst und gedeiht. Wir wollen uns entfalten und einen Blick in die erhoffte Zukunft werfen. Wir brauchen ein Auge, mit dem dies geht: das 6. Chakra, das Dritte Auge. Wir können genau so weit handeln, wie wir blicken können. Was sich unserer Sicht entzieht, ist ein für uns unlösbares Problem. Deshalb wollen und müssen wir hingucken. Das Dritte Auge ist die oberste (körperliche) Kategorie in unserem Körper-Energiesystem.

Die Entscheidung treffen wir jedoch in der nächsten „Etage“; im 1000blättrigen Lotos, auch Kronen-Chakra genannt. Hier fließt alles zusammen. Hier sind wir mit unserer Herkunft ebenso verbunden wie mit unserem Leben hier und jetzt. Hier versuchen wir, beides in Einklang zu bringen. Dieses Chakra verbindet uns mit unserer immer vorhandenen Unsterblichkeit.

Als Teil göttlicher Energie sind wir selbst ein Energie-Bündel. Niemand kann Energie festhalten. In jeder Batterie geht Energie langsam aber sicher verloren. Nein, es geht nicht verloren; aber es findet schnellst möglich zurück in die ursprüngliche Form; frei von materiellen Bindungen, die zeitlich begrenzt sind; Bindungen, die nur vorübergehend eingegangen werden, weil ein Informationsgehalt erfasst wird. Wissen wir, was wir immer schon wissen wollten, können wir uns von dieser materiellen Form auch wieder befreien. Denn vom Charakter her sind wir frei schwingende Energie; ungebunden und Teil einer unsterblich glücklichen Einheit.

Deshalb macht es uns glücklich, loszulassen; sei es Kleinigkeiten, sei es das scheinbar große Leben. Der letzte Blick einer Sterbenden kann uns das zeigen, wenn sich das Gesicht lächelnd entspannt.

Deshalb erscheint es mir wichtig, Yoga als eben diese Freude zu verstehen, die das Leben beschreibt: voll von Bewegung, von Kraftschöpfen, von Entfaltung und Weitergabe. Yoga zu betreiben wie bei einer „frozen shoulder“ erstarrt wie ein Steinblock kann für einen kleinen Moment stimmen. Aber Yoga als Freude in jeder Bewegung, in jedem Impuls und in jedem Moment des Austausches ist das eigentliche Ziel.

Wenn wir wieder lernen, engagiert in diesem Leben zu fließen, steht unser Glück wieder als Begleiter neben uns. Es reicht uns die Hand und wir können in diesem Glück und ewiger Freude aufgehen.

 

Wahrnehmung

Soweit ich das erkennen kann, unterscheidet sich die Art der weiblichen und männlichen Wahrnehmung. Möglicherweise liegt dies an der unterschiedlichen Art, dem Leben zu begegnen. Vielleicht liegt es daran, dass sich ein Kind 9 Monate im Körper der Mutter aufhält. Vielleicht liegt es daran, dass der weibliche Körper ständig gereinigt wird (jede Menstruation ist eine solche Reinigung). Vielleicht liegt es auch daran, dass Frauen von Natur aus ortsstabil sind; bedingt durch die Tatsache, dass sie sich um die Kinder während und nach der Schwangerschaft kümmern.

Das tägliche Leben der Frau ist von Bewegung und Fürsorge geprägt. Sie behält im Idealfall immer im Auge, was mit der Familie ist. Gemeint ist hier die verwandte Familie, der Clan der Mütter. Im Matriarchat ist die Ehe Nebensache. Der “Gatte der Nacht” ist nur der Frau bekannt. Für die Kinder sorgen die Brüder und Onkel der verwandten Familie. Wir haben nur noch sehr wenige Lebensgemeinschaften mit dieser Lebensphilosophie. Jantia (Indien) und Moso (auch Mosuo, China). Alle anderen wurden vom imperialistischen Patriarchat als Herrschaftsform geschluckt.

Dies ändert jedoch nichts an der Grundanlage. Für Frauen als “Ama” steht das Wohl der Familie an erster Stelle. Sie sind die meiste Zeit in Bewegung. Sie nehmen über ihr empathisches Empfinden die Situation wahr. Sie sind imstande, ihre Kinder in den meisten Fällen zu heilen. Sie vertrauen ihrer inneren Stimme (die Stimme der Schöpfung, die Stimme der Göttin / Gottes oder wie immer wir dies nennen wollen). Wenn sogenannte Wissenschaft sie nicht verunsichert, wissen sie, dass sie sich darauf verlassen können.

Männer brauchen diese Art des Verhaltens nicht. Sie können mobil sein. Sie können reisen. Ohne Bekanntgabe ihrer Vaterschaft können sie sich um ihre Geburtsfamilie kümmern. Dies geht in all den Bereichen, wo die Ama (verantwortliche Mutter) überfordert wäre (Hausbau, Botschaften an ferne Ziele etc.). Auch dies ist die konzeptionelle Grundlage. Körper, Geist und Seele sind darauf eingestellt.

So wenig wie eine Frau einen Mann einschätzen kann, gelingt dies umgekehrt. Es sind verschiedene Welten. Wird die Frau älter, übernimmt ihre jüngste Tochter (bei den Jiantia) die Aufgabe der Ama. Die ältere Mutter übernimmt die Aufgabe der alten Weisen. Sie steht mit Rat und Tat zur Seite. Auch diese Weise ist ortsgebunden.

Wenn wir dies zur Grundlage der Einschätzung machen, bekommt auch Yoga einen ganz anderen Hintergrund. Ebenso wird die Einschätzung abweichen. Die Frau ist ständig mit der Schöpfung verschmolzen. Wir können Schöpfung auch gerne „Gott“ oder „Göttin“ nennen; es ist dasselbe. Wenn diese Frau nicht aus diesem Zusammenhang gerissen wird, ist und bleibt sie bewusst Teil der Schöpfung. Sie blutet, aber sie stirbt nicht. Sie hat enorme Schmerzen bei jeder Geburt, aber sie stirbt nicht. Sie nährt direkt ihre Kinder, aber es frisst sie nicht auf. Sie ist erschöpft; aber sie ist immer noch nicht gestorben. All ihre Wahrnehmung betrifft das Lebensgefühl ihrer Familie: Liebe, Freude und Vertrauen in die Schöpfung. Auch das erhält sie am Leben.

Frauen brauchen keine Blutopfer oder Kriege, um sich mit der Natur verschmolzen zu fühlen. Sie erkennen die Unsterblichkeit in ihrer geborenen Familie. In ihrer Wahrnehmung leben sie in ihren Töchtern weiter, mit denen sie schon einmal als ein Leib verbunden waren.

Somit ist das weibliche Ziel im  Yoga eher und mehr in der eigenen Mitte zu leben. Es ist wichtig, die innere Stimme wieder zu hören, die ihr über 6000 Jahre abgesprochen wurde. Sie braucht das Bewusstsein der eigenen Kompetenz; ebenfalls sehr schwierig in dieser Gesellschaft. Das sind die weiblichen Ziele. Schmerz kennen wir; wir können damit umgehen. Rein sind wir auch, 520-mal haben wir mindestens eine General-Reinigung absolviert, wenn wir zur Crone werden. Wenn uns keine schlechten Lebensmittel im Geschäft verkauft werden, bleiben wir auch gesund, bis wir irgendwann dankbar die Augen schließen; in dem Bewusstsein, zurück zur Natur und zur Göttin zu gelangen.

Es gibt keine Göttin, die uns mit Hölle und Strafen droht. Wofür auch?! Wir haben unser Bestes gegeben. Wir haben keine Kriege geführt. Wir haben keine Völker unterworfen. Wir haben niemanden versklavt. Es gibt keinen Grund, uns nach einem erfüllten Leben in eine dubiose Hölle zu schicken.

Ich bin sicher, wir sprechen in dieser Hinsicht eine ganz andere Sprache. Da jedoch die letzten 6000 Jahre unser Wissen und unsere Fähigkeiten okkupiert haben, möchten wir gerne wissen, was wir eigentlich können. „Können“ meint hier machen, tun, unternehmen. In weiblicher Gesellschaft sind alle in Augenhöhe; Männern geht es so gut wie Frauen. Deshalb erbitten wir unser Wissen zurück und werden es wieder zur Blüte entwickeln.

Liebe, Freude und Vertrauen 01

Diese andere Art der Wahrnehmung ist auch der Grund, warum ich so viele Fragen habe; warum ich so viele Fragen stelle. Überall ist Wissen aufbewahrt. In allen heiligen Büchern finden wir solches Wissen. Auch das frühere Wissen der Frauen. Ich sammle dieses Wissen, um es wieder verfügbar zu machen.

Mich interessiert weniger eine Religion; die meisten Religionen wurden erfunden, um die Menschen zu knechten. Sie erlebten einen Gott, der sie strafte; für die Tatsache, dass sie lebten, wie er sie geschaffen hatte. Er ist die Ursache, aber die Menschen werden mit der Hölle bedroht. Dieser Logik will ich nicht folgen.

Diese Logik dient Herrschern, die Untertanen zu manipulieren. In Deutschland zog man in den Krieg “für Gott und Vaterland”. Die Kreuzzüge wurden geführt für “das Reich Gottes”. In allen Fällen wurden Menschen ermordet; wurden Menschen zu Mördern gemacht. Der Kriegsgewinn diente wenigen Reichen, die nun noch reicher waren.

Ich suche Methoden, mit denen wir das Leben hier und jetzt gut und zufrieden gestalten können. Für alle Beteiligten. So auch in der ursprünglichen Philosophie einer ehemals heilen Welt. In heiligen Büchern ist dieses Wissen versteckt. Es ist gut versteckt, denn nur so konnte es die Zeiten überdauern.

Natürlich existiert Göttlichkeit. Du und ich sind Teil davon. Ein kleiner Teil mit einem kleinen Job. Aber der strafende Gott, der alle knechtet; dieser Gott ist eine nützliche Erfindung, um die Herrschaftspyramide zu errichten, in der wir leben. Geht was schief, war es Gottes Wille. Gelingt etwas, ist das der Profit der Herrschern.

Dabei wird die Welt so aufgeteilt, dass Krankheit und Tod die Folge sind. Genau in dieser Reihenfolge. Krankheit ist hoch profitabel. Tod wird billigend in Kauf genommen. Ein Tod, der menschenunwürdig ist.

Viele von uns sind HomöopathInnen. Wir wissen es besser. Aber wir sind auch Frauen; wir können es besser. Erinnert Euch: als Kind haben wir uns verletzt. Wir sind zu Mami gerannt. Mami hat die Hand aufgelegt. Die Wunde heilte. Heute wird chirurgisch genäht. Es könnte ja etwas in der Wunde sein. Also wird schnell noch gegen Tetanus geimpft. Dann wird desinfiziert. Bei Mami heilte alles problemfrei ab. Bei der heutigen Medizin gibt es häufig Komplikationen. Ach ja, und die Folgen von Antibiotika, die den Darm noch kurzum ruinieren.

Ist das tatsächlich unsere Absicht? Wollen wir dieses System? Lasst uns suchen. Nach besseren Möglichkeiten.

Dieser Beitrag wurde unter Yoga veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.