07. Die mit bekümmertem Herzen

Indianische Geschichten, übersetzt von Rakuna

Es ist so, dass die mit grau-weißem Haar eben die sind, die einen Kreis abhalten für jene mit bekümmertem Herzen. Sie bringen all die, welche einen Schmerz nicht loslassen können, zusammen. Die Alten bitten jene mit bekümmertem Herzen, ihre Geschichte zu tanzen, damit alle sie verstehen können.

Die mit schwerem Herzen nehmen sich viel Zeit, um jede Einzelheit ihrer Reise, die sie in den Zustand des Kummers geführt hat, zu schildern. Sie tanzen es dreimal von Anfang bis zum Ende. Ihr Tanz bekommt die Unterstützung aller durch Singen und Trommeln.

Danach setzt sich die Person mit Kummer im Herzen in die Mitte des Kreises, mit Gesicht und Herz zur Erde blickend. Wasser wird gebracht und über sie gesprenkelt. Sie soll Wurzeln treiben zum Erdmittelpunkt. Diese Wurzeln nehmen ihr Herz als ihre Mitte und wachsen zu einer tiefen Verbindung in die Arme der Erdmutter.

Ein Feuer wird entzündet, um dem Herzen Kraft zum Wachsen zu geben. Der Herzschlag von Mutter Erde klingt durch die ganze Nacht. Und die Erde sendet neues Wachstum in das Herz der Bekümmerten. Der Schlag des Herzens der Erde und der Herzschlag jener, die auf der Erde liegen, verschmelzen.

Wenn die Morgensonne aufgeht, erheben sie sich von der Erde und greifen nach dem Sonnenlicht mit ihrem Herzen, das wieder verbunden ist mit der Erde.

Und die Alten fragen erneut, ob noch Kummer in ihren Herzen ist. Wenn diese antworten, dass wirklich Frieden ist in ihrem Herzen, dann wird das Essen bereitet und getanzt und viele Geschichten vom Liegen mit der Erde werden miteinander geteilt.

Ist noch immer Kummer im Herzen, wird dieser heilige Brauch fortgesetzt, Nacht für Nacht. Während der Stunden des Tages reden diejenigen, deren Herzen schwer ist, mit dem Wasser und spülen die Worte hinweg. Dann sitzen sie in der Sonne sich zu wärmen und gehen dann erneut zum Wasser, sich abzuspülen.

Da gibt es Zeiten, in denen alle gemeinsam auf der Erde liegen, um den Stamm vor Schaden zu schützen oder vom Übel zu befreien. Das Festhalten an Verletzungen schränkt das Fließen ihres Geistes und ihrer Liebe ein. Sie sind friedvolle Menschen und tun alles, was nötig ist, darin lebendig zu sein.

Die Menschen des Friedens tanzen Verletzungen und Kummer hinweg. Die Menschen des Friedens liegen auf der Erde und fühlen ihr Herz innen schlagen.

Dann waschen die Menschen des Friedens den Kummer und die Verletzungen hinweg und wärmen sich in der Sonne.

Die Menschen des Friedens wissen:

Es ist entscheidend, alle Zeiten im Frieden zu sein.

 G00095, Kuh, Lascaux_1000a

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