23. Der Kreis des Summenden Klangs

Indianische Geschichten, übersetzt von Rakuna

Wir ersten Menschen summten zu einem Klang, den wir von der Erde, den Bäumen, den Tieren und den Wassern und der Luft um uns herum vernahmen. Die Zeit der Veränderung, einer Geburt kam immer mit dem summenden Klang. Die ganze Welt gab uns einen sanften Klang des Wissens. Wir lauschten. Wir reisten in den Schoß der Erd-Mutter, um mehr von dem Kommenden zu hören. Wir reisten zu den Sternen, um aus größerer Entfernung zu sehen, was im Entstehen war. Die summende Zeit beruhigte die täglichen Geräusche, so dass wir besser hören konnten. Wir kletterten auf Bäume und lauschten ihren Klängen, ihrem Gesang, um uns dem Wissen zu öffnen. Wir gingen zum Wasser und ließen uns treiben, um eins zu werden mit dem Fließen. Wir beobachteten den Tanz des Feuers und lauschten dem Lied, das es sang. In der Zeit des summenden Klangs waren wir ruhig und offen für alle Gesänge, die uns umgaben und denen wir lauschten. Am Nachtfeuer summten wir, was wir von all den Wesen in diesem Tage verstanden und aufgenommen hatten. Wir hörten  und verstanden einander ohne zu sprechen. Wir wussten, dass dieses Summen von unseren Herzen (den unteren!) verstanden wurde: Das Summen bewegte sich im Kreis, unsere Fuße verblieben still. Wir würden die Nacht hindurch summen. Jede blieb im Kreis. Es war die Zeit, im Kreis des summenden Klanges zu sein. Das Summen öffnete unsere Herzen für das Wissen des Klanges der Schöpfung. Die Geburt der Erneuerung wurde von uns allen im Kreis des Summens empfangen. Die Zeit des summenden Klanges war ein Anschwellen der Herzen und ein tiefes Wissen um unsere Dankbarkeit.

Das Summen ist nun im Herzen der Erd-Mutter. Sie summt ihre Wiedergeburt, ihr Heil-Werden. Hört mit eurem Herzen. Ihr werdet wissen zu summen und ihr werdet erfahren.

G00095, Kuh, Lascaux_1000a

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