Weihnachten – das matriarchale Fest der Wiedergeburt

Die Gottesmutter Maria (Stellvertreterin der Himmelskönigin) gebärt den zukünftigen Gott (Gottkönig, Garant der Fruchtbarkeit). Ein Vater ist in matriarchaler Kultur überflüssig, wird also nicht geschildert (das Patriarchat, das dringend einen Vater glaubt nachweisen zu müssen, denkt sich diesen als den „Heiligen Geist“.) Hierbei ist „Gott“ der zeitlich limitierte Auftrag des Hoffnungsträgers und Heilsbringers mit dem Versprechen der Wiedergeburt (Wiederauferstehung). Dieses Versprechen ist das tragende Element im matriarchalen Natur- und Weltverständnis ist. In jährlicher Wiederkehr beginnt das Neue Jahr mit der Geburt des zukünftigen Gottes.

Dieses Fest der Wiedergeburt leitet das Neue Jahr und die Neue Versorgung ein. Dabei steht der Gott El (Isra-El, Ba-El, El-ochim…) für die zukünftige Fruchtbarkeit und den notwendigen Regen (der sich oft mit Donner ankündigt). Die Wolken sammeln sich um die Berge, von denen El / Gott dann zur Hohen Hochzeit heruntersteigt, also für Fruchtbarkeit sorgt.

Wenn wir den gesamten Fälschungsakt der patriarchalen Religionen weglassen, so erkennen wir in dem Versprechen der Wiedergeburt, sei es der Feldfrüchte, der Menschen und der Tiere, die mütterliche Fürsorge, in der wir uns eingebettet fühlen können. Das Leben wird durch die Mutter geboren und folgt dem Ablauf der mütterlichen Schöpfung.

Vertraue auf das Leben in seiner Fülle. Du musst nicht dafür kämpfen. Es wiederholt sich dank mütterlicher Weisheit und Fürsorge. Ein Akt der Unterwerfung ist nicht notwendig, denn die Mutter sorgt für ihre Schöpfung in Liebe und Fülle.

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Anm. 1: in den Sprachen des südlichen Mittelmeerraumes werden die Konsonanten geschrieben und die Vokale hineingesprochen. „El“ entspricht also auch „Al“. Diese Silbe finden wir in vielen örtlichen Kulten wieder: Isra-El, Ba’al, Al’a (Allah, Gott der Anat)…

Anm. 2: Mythologisch ist der Thron die mütterliche Lebensenergie und (Gebär-)Kraft. Im Hebräischen heißt es ‚Gagallin’, was soviel bedeutet wie ‚großes Rad’. Das Rad symbolisiert den ewigen Kreislauf von Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt.

Gisa, Weihnachten 2016

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