Wir selbst

Gisa, Mai 2017

„Jeder stirbt, aber keiner ist tot“ hat letzthin jemand geäußert.
Darüber sollten wir vermehrt nachdenken, um die Ängste, die uns heutzutage umgeben, abzuschaffen.

Wir glauben erst dann etwas, wenn uns ein Wissenschaftler dies bestätigt. Unsere Vorstellung vom Leben leiten wir ab von dem, was Wissenschaft messen und im Labor darstellen kann. So wurde Wissenschaft zur Religion, obwohl uns der Ur-Glaube an das Leben eingeboren ist. Im Kern wissen wir, dass wir unsterblich sind. Wir sind uns gewiss, zu sein – unabhängig von den Rahmenbedingungen, die wir im Hier und Jetzt antreffen; also unabhängig von Forschung und Labor.

Statt Labor und Messung in die vorhandene Erkenntnis zu integrieren, werfen wir diese über Bord und machen Labor und Messung samt Wissenschaftlern zum neuen „Gott“. Viele Jahrtausende sind wir uns unserer Ewigkeit bewusst; heute halten wir unser Bewusstsein für unbewiesen. Wir erleben es jeden Tag, aber es ist nicht messbar. Trotzdem wir es haben, wollen wir es ignorieren?

Der Verstand ist ein Werkzeug wie ein Hammer oder eine Zange. Werkzeuge tun nichts; es braucht einen „Macher“. Wir sind es, die hier „machen“. Wir fangen damit unsere Existenz hier im Jetzt an – warum sollten wir unsere guten Erfahrungen damit über Bord werfen? Weil das nicht gemessen werden kann – dieses Bewusstsein, etwas zu wollen und eine Einheit zu sein?

Niemand von uns fühlt in der eigenen Geburt den Anfang des Seins. Wir sind uns einer Geburt nicht einmal bewusst. Wir wissen, dass wir sind. Ohne Zeit, ohne Ort. Wir sind einfach.

Zeit und Ort stellen einen kleinen, zweifellos messbaren Ausschnitt dar. Es ist wie der Blick durch die Linse des Mikroskops, um etwas genauer zu erkennen. Etwas aus der Ewigkeit des Seins. Unser Denkfehler beginnt dort, wo wir aus diesem kleinen Ausschnitt rückschließen, dass müsse alles sein. Unser Verstand ist eben nur ein Werkzeug. Wir sollten uns aufrichten, denn unser intuitives Fühlen und Verstehen erweitert unser Sein von dem kleinen Ausschnitt zur großen Schöpfung innerhalb der Ewigkeit.

Religionen pressen unser eingeborenes Wahrnehmen in Rahmenbedingungen, indem sie dieses Wissen ergreifen und mit einem rächenden Hirtengott besetzen. Es ist schon vor vielen Jahrhunderten erkannt worden, dass das innere Selbst-Bewusst-Sein missbraucht werden kann.

Selbst zu sein – das wissen wir.
Rahmenbedingungen zu erleiden – das kommt von außen.

Von diesem fesselnden Außen können wir uns jederzeit befreien, wenn wir wieder auf uns selbst hören. Dann verliert der Tod seine Bedeutung, denn wir wissen, dass wir sind. Leben ist Ewigkeit. Damit es nicht langweilig wird, schauen wir uns Ausschnitte im Hier und Jetzt an und blicken durch das Mikroskop. Wenn wir uns so erweitern, macht dies Freude.

 

Weiter

Dieser Beitrag wurde unter Genesis, Gesellschaft, Gesundheit, Philosophische Gedanken, Religion und Gesellschaft veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.