Das Leben auf Erden

Indianerweisheit:
Die Erde gehört nicht den Menschen, der Mensch gehört der Erde.

Über Jahrtausende sind wir mit einem rächenden Hirtengott konfrontiert worden, der uns straft, denn irgendetwas haben wir immer „falsch“ gemacht. Von diesem Denken müssen wir uns lösen. Wenn uns deutlich wird, dass wir Teil des Wesens sind, das wir „Mutter“ nennen können, finden wir zu unseren Wurzeln zurück.

Diese Allmutter, sie ist die Ur-Mutter von uns Allen, schreibt keine Gesetze. Vielmehr hat sie ein Ökosystem ausgebildet mit Regelkreisen und Wechselbeziehungen, die auf allen Ebenen stattfinden. Wenn wir weise sind, können wir diesen Austausch auch bemerken, hören und fühlen. Wir finden zurück zu unseren sinnlichen Erfahrungen, wenn wir die Hände wieder auf den Boden legen, mit nackten Füßen durch das Gras laufen, die Vögel hören, den Wind unseren Kopf freiblasen lassen und im Bach den Fluss des Lebens erfühlen.

Wenn wir uns erneut so verhalten, wie damals als Kind, können wir uns erden und wieder in den Verbund mit unserer Allmutter gehen. Neugierde und Lebenswille werden wieder unser Antrieb. In Balance entdecken wir die Erde neu und betrachten sie aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Wir lassen den Sand durch unsere Finger rieseln und das Wasser an unseren Füßen entlangströmen. Wir fühlen die Fülle allen Wissens mit jedem Luftzug durch unser Haar wehen und wärmen uns in den Strahlen der Sonne. Wir spüren das Leben unserer Erde, von der wir ein geliebter Teil sind.

Wenn wir uns erinnern, wie wir als Kinder gelebt haben, mit Feen gesprochen und die Welt ganz anders gesehen haben, können wir auch wieder zu diesem Kind werden, das alle seine Sinne auf die Natur ausrichtet. Dann können wir wieder lernen, mit ihr zu sprechen und uns von ihr unterstützen lassen.

Die Schöpfung hat uns mit viel mehr Sinnen ausgestattet, als uns heute bewusst ist. Wenn wir hören, dann nicht nur den Krach, den wir selbst veranstalten. Die feinen Zwischentöne, die uns erreichen können, das Zirpen, die Schwingungen, all das haben wir schon gekannt, bevor wir es durch Ältere lernten. Wir können auch viel mehr sehen. In Signaturen, Ebenbildern unserer Wahrnehmung, vermittelt uns die Natur, was uns gut tut und was wir lassen sollten. Der erste Eindruck eines Raubtieres hinter Büschen und Bäumen hat uns geholfen, früh genug auf den Baum zu klettern, um einer möglichen Gefahr zu entgehen. Diese Fähigkeit, die uns in den Wolken auch Schäfchen und Elfen erkennen lässt, ist eine lebensrettende Grundlage unseres Daseins. Sie nötigt uns, wieder hinzuschauen. In der Natur liegt unsere Fähigkeit zu einem glücklichen Leben.

„Schöpfung“, „Erde“, „Natur“ – all das sind verschiedene Bezeichnungen unserer Ur-Mutter. Aus ihr können wir Vertrauen schöpfen, mit dem wir unser Leben in Freude und Liebe verbringen wollen. Wenn es uns wieder gelingt, auf unseren Ur-Grund zurückzugreifen, können wir jeden Tag mit einem Lächeln beginnen.

© Gisa, Januar 2017

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