Eisige Zeiten

Gisa, April 2017
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Während der Eiszeit, also bis vor ca. 12-15 T Jahren, war die Landverteilung durch den niedrigen Meeresspiegel gänzlich anders. Wenn wir ihn um ca. 100 m senken, was dem Niveau der Eiszeit mindestens entspricht (evtl. bis 140 m), dann entstehen viele große Landbrücken, die Europa, Asien und Afrika verbinden. Auch der Weg nach Amerika ist fußläufig möglich.

Das Mittelmeer war ein großer Binnensee, vermutlich aus zwei Teilen bestehend; ebenso das Schwarze Meer. Eine Ostsee gab es noch nicht, da das skandinavische Eis die Wassermengen gebunden hatte und zum Teil die Gegend auch überdeckte.

Unter diesen Bedingungen stellte sich das Klima anders dar, da der Golfstrom durch die Eisdecke des Nordpols schon viel früher drehte und wieder nach Süden floss. Er kam etwa bis zum Norden Frankreichs, sehr viel wärmer versorgte er die französische Küste mit einem subtropischen Klima.

Dies können wir als Erklärung dafür annehmen, dass auch in Europa Tiere, die wir in heutiger Zeit nur als „afrikanisch“ (südlich) angesiedelt kennen, von den damaligen Menschen aus Knochen geschnitten oder an die Wände von Höhlen gemalt antreffen.
Diese Klima-Verhältnisse sorgten auch dafür, dass die Sahara grün und bewaldet war. Der „grüne Halbmond“ war Teil der gesamten grünen Fläche. Das Klima und die Wasserbindung durch die Eiskappen hatte aus dem Roten Meer einen langen Binnensee gemacht. Der persische Gold existierte nicht, so dass Arabien und Asien als Landschaft ineinander übergingen.

Hierbei sollten wir bedenken, dass die Menschen dieser Zeit uns in ihrem Denkvermögen in keiner Form nachstanden. Sie verwendeten nur andere Materialien und lebten, da noch nicht übervölkert, unter anderen Gruppenbedingungen. Nach den gemachten Funden können wir davon ausgehen, dass die Wohnbereiche in Höhlen anzutreffen waren. Höhlen sind witterungsbeständig und bilden gleichzeitig in fast alle Richtungen einen guten Schutz vor wilden Tieren. Wenn Höhlen nicht anzutreffen waren, so wurden sie u.a. in Form von Dolmen und Megalith-Strukturen nachgebaut.

In dieser Zeit war der Mensch sehr wohl imstande, sich zu artikulieren und seinen Gedanken und Gefühlen Ausdruck zu geben. Wenn wir Richard Fester folgen, dann war dies die Zeit des Glaubens und des Glücks der Frauen-Gesellschaften. Fester war Paläolinguistiker, also Sprachkundler der Steinzeit.

Mit dem Abschmelzen der Eisflächen veränderte sich sehr viel. Weniger Eis auf Landflächen bedeutet, dass diese nicht mehr von dem Eis nach unten gedrückt werden; sie werden sich anheben. Dies führt dazu, dass sich die Erdplatten anders verhalten und den Druckunterschied durch Bewegung und Verschub ausgleichen. So entstehen Vulkane und sehr viele Erdbeben. Der Umzug aus Höhlen in andere Schutzbereiche wird notwendig. Die Dolmen und Steinhäuser werden von diesem Zeitpunkt an zwingend gebraucht.

Der Meeresspiegel steigt. Einerseits wird mehr Land frei, andererseits geht viel Land an das Meer verloren. Die Menschen werden diesen Veränderungen folgen müssen, um weiterhin leben zu können.

So mancher Umzug in eine andere Gegend wird erfolgen. Die ersten (für uns denkbaren) Völkerwanderungen finden statt, sobald sich mehrere Clans zusammentun. Dies wird erst nach Jahrzehnten oder Jahrhunderten passieren. Bis dahin wird sich die Flora in anderer Form ausgebildet haben. Flüsse werden einen anderen Verlauf nehmen, denn das Wasser aus den Gebirgen wird anschwellen. Die Jahrestemperatur wird sich wesentlich verändert haben; mit allen daraus resultierenden Folgen.

Die Menschen haben auf all diese Veränderungen reagiert und die Art zu leben an die neuen Gegebenheiten angepasst. Sie sind gewandert, denn das bewohnbare Land war nun an anderen Stellen anzutreffen.

Bildquelle: Google Earth

Fortsetzung: Seuchen und Vulkane
Fortsetzung: Vulkanausbruch und Folgen
Klimatologische Gründe fürs Patriarchat
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