Hierarchien

Gisa 6. Januar 2018

Es gibt keine Hierarchien in der Natur. Die Schöpfung ist absolut nebenstehend angelegt, das tägliche Leben wird Aug in Auge erfolgreich geführt, wenn alle Nischen auf ihre Weise besetzt sind.

Es existiert im Tierreich keine „Dominanz“ oder „Hierarchie“. Es gibt keinen „Harem“ irgendwelcher Männchen. Es gibt nur die Starken bei einigen Spezies, die die Schwächeren unterstützen, wenn es durch aggressive Artgenossen oder Feinde zu Angriffen kommt. Eine Mutter mit Kind auf dem Arm (Schimpansen etc.) kann sich nicht gut selbst verteidigen, denn sie hat keine Arme dafür frei.

Kämpfe unter den Männchen finden normalerweise in der Brunst statt, wenn der Sexualtrieb aktuell ist, das heißt, wenn Weibchen empfängnisfähig sind. Dann wollen alle Sex, aber nur wenige kommen dafür in Frage. Sie müssen von den Weibchen akzeptiert sein. Bei diesen Kämpfen geht es keinem Männchen darum, „seine Gene zu vererben“. Weder ein Löwe noch ein Hirsch haben Kenntnis von Genen; ein solches Ziel können sie also nicht verfolgen. Sie wollen ihren einzige Daseinszweck erfüllen – sie wollen Partner eines Weibchens sein und es begatten können. Schlicht und ergreifend: sie wollen Sex.

Gisa: Kämpfende Büffel

Einen anderen Grund hat das Dasein bei vielen männlichen Spezies nicht. Im größten Teil des Tierreiches sind es die Weibchen, die für Nachwuchs sorgen, ihn pflegen, die ersten Schritte beibringen und sie füttern. Hier fallen die Vögel ein wenig aus der Rolle, denn bei diesen gibt es viele Arten, wo auch Männchen die Brut mitversorgen. Ebenso kann es bei einigen Fischen (Seepferchen) beobachtet werden.

Bei Damhirschen von einem „Harem“ zu sprechen, ist Dummheit. Außer in der Brunst kümmert sich ein männlicher Hirsch kein Stück um die Hirschkühe oder deren Nachwuchs. Wenn es ihm tatsächlich um die „Gene“ ginge, müsste er den Nachwuchs vor Wolf, Bär und Luchs beschützen, was kein Hirsch macht. Es heißt zwar „DER Hirsch“, und der sexuelle Verkehr wird als „Schlagen“ bezeichnet. Doch hier dürfte jede Beobachtung durch (männliche) Jäger mehr der Wunsch der Vater des Gedankens sein.

Ebenso ist es in der Primatenforschung. Über lange Jahre hinweg hat Dian Fossey Gorillas im Regenwald Afrikas beobachtet. Sie konnte keine Dominanz unter den männlichen Tieren beobachten. Was sie sehr wohl herausgefunden hatte, ist das Verhalten erwachsener Männchen, die randalierend und mit viel Aggressionsbereitschaft an den Rand der Gruppe gedrängt wurden oder die Gruppe verließen. Jedoch war der Silberrücken (männliches Tier, sehr stark) im allgemeinen sehr zuvorkommend zu den Weibchen. Wenn es Leittiere gibt, so sind dies meist die Weibchen. Aggressive Männchen bilden Junggesellengruppen.

Bei den Elefanten verhält es sich ähnlich, die etwa mit 11 Jahren erwachsen werden. Bis dahin haben alle gelernt, dass die Matriarchin und die übrigen weiblichen Tiere das Gruppenverhalten bestimmen. Ausschließlich Männchen verlassen „gut erzogen“ die Mutterherde und stoßen nur noch in der Brunstzeit wieder dazu. Fehlt ihnen diese „Erziehung“, so werden sie zu aggressiven Zeitgenossen, die viel zerstören (so beobachtet beim Auswildern in afrikanischen Bereichen von Jungtieren / -männchen) und sich einer Gruppe nicht unterordnen können.

So oder so aber gibt es keine männlichen Hierarchien in der Natur. Manche Tiere leben in der Aufzucht-Zeit der Jungtiere zusammen, viele aber tun es nicht und überlassen den Weibchen den gesamten Aufwand.

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