Die Schöpfung ist weiblich

Gisa, 29. April 2018

Die Erde – das Manifest der Frauen
oder
Warum Männer für Frauen nur sehr wenig Verständnis aufbringen können.

Wenn wir auf einer heilen Erde leben wollen, müssen wir die Natur und Schöpfungskraft als das verstehen, was sie ist: weiblich!

Materie kommt von „mater“ = Mutter. Wir leben, weil es Mütter gibt, während Männer bei vielen Erscheinungsformen den Pollen spenden, nicht jedoch mehr. Bis auf einen Teil der Vögel und weniger anderer Spezies befassen sich die Mütter mit der Brutpflege und sind auch die hierfür einzigen, die dazu fähig sind. Männer haben dazu offensichtlich keinen Zugang.

Dieser mangelnde Zugang hat über 5.000 Jahre dafür gesorgt, dass wir unser Leben und DaSein gründlich missverstehen. Wir leben in einer Gesellschaft, die männlichen Vorstellungen gemäß gestaltet ist, während Männer von Heim und Fürsorge als Grundlage des Lebens keine Ahnung haben. Hier einige Beispiele, die deutlich machen, warum männliche Vorstellungen und ihr Machtstreben uns an den Abgrund unserer Existenz geführt haben.

Blutung, Regel, Menstruation

Noch nie hat ein Mann geblutet, ohne krank oder verletzt zu sein. Er kann nicht wissen, welche Auswirkungen die weibliche Blutung allmonatlich auf die Frau hat. Er kann weder nachvollziehen, in welche Gemütslage sie gerät, noch kann er einschätzen, welche körperliche Auswirkung dies hat. Für einen Mann stellt eine Blutung eine Verletzung dar, die seine körperliche Integrität in Frage stellt. Für einen Mann bedeutet eine Blutung, dass er sie beachten muss, um am Leben zu bleiben.

Was hingegen eine Frau alles unternehmen muss, damit sie ihre monatliche Blutung erleben kann, die gleichzeitig auch eine Erneuerung darstellt, ist für einen Mann vom Empfinden her fremd. Er hat noch nie einen Tampon eingeführt oder ein Mooncup. Er hat noch nie eine Binde getragen, die mit Blut vollläuft. Er ist blind für alle Empfindungen, die sich damit verbinden. Er nimmt an, ohne es zu wissen, dass dies mit erotischer Animation verbunden wäre. Hier irrt er – natürlich, denn er kennt es nicht. Diese Blutung ist für ihn wie ein Ereignis auf einem fremden Stern.

Die Gemütslage einer menstruierenden Frau ist dem Mann ebenso fremd. In unserer Gesellschaft beurteilen Männer diese und bezeichnen sie gerne als „hysterisch“, ohne auch nur die Spur einer Erkenntnis damit zu verbinden. Männer lehnen sie ab und haben die Neigung, die Frau als minder(bemittelt) zu betrachten. Vermutlich ging es schon Aristoteles so, als er behauptete, dass Frauen ein Versehen der Natur wären, gezeugt bei feuchtem Südwind. Doch welcher Philosoph gibt schon gerne zu, dass er nichts weiß: „scio nescio“[1].

Vulkanfrau

Schwangerschaft und Geburt

Auch dieser Bereich ist für einen Mann verschlossen. Er guckt zwar hin und sieht langsam den Bauch umfangreicher werden. Aber welche Gefühle und Empfindungen sich mit dem werdenden Körper innerhalb des weiblichen Bauches verbinden, bleibt ihm fremd.

Weil ihm dies so fremd ist, betrachtet er den Körper eher als Brutkasten / Automaten, der etwas erzeugt, was er später „der Mensch“ (mask.) nennt. Moderne Männer assoziieren damit eher eine Anlage wie in der Fabrik, wo Autos vom Fließband laufen. Die Frauenheilkunde (Gynäkologie), von Männern erfunden, konzentriert sich deshalb auch mehr auf die „technischen Daten“ und versucht, darüber die Kontrolle zu erwerben. Der Entwicklungsprozess und das Nähren schon bei der Entwicklung in der Gebärmutter bleiben Männern fremd. Emotionale Reaktionen ebenso. Die innere Korrespondenz mit dem zukünftigen Kind, das noch ein eigener Teil der werdenden Mutter ist, fehlt dem Mann ebenso. Er war noch nie schwanger und wird es auch niemals sein; gleichgültig wie viele Embryos er im Labor züchtet. Der Mann mag Autos bauen können – Kinder kann er nicht entwickeln. Wie soll er davon auch nur den Hauch einer Ahnung haben?

Damit die Geburt später nicht übertrieben schmerzhaft ist, ist der Geburtskanal ohne Nervenendigungen – mit der Folge, dass der Beischlaf bei der Frau nur Gefühle am Rande hinterlässt, falls er vaginal stattfindet.

Deshalb es können nur Männer sein, die einer Gebärenden empfehlen, eine solche Geburt mittels Schmerzbetäubung stattfinden zu lassen. Für die Phantasie eines Mannes MUSS es schmerzhaft sein; ihm fehlen alle denkbaren Vergleiche. Frauen wissen, dass dieser Schmerz mit der Geburt vergeht und aus der Erinnerung verschwindet. Gleichzeitig ist jede Geburt ein Orgasmus der besonderen Art mit dem alles umfassenden Glücksgefühl, mitten im Leben zu schwingen. Auch dieses Gefühl kann ein Mann nicht erleben.

Das Stillen des Kindes

Dies könnte auch ein Mann empfinden, denn auch die männliche Brust kann Milch geben, wenn sie dazu angeregt wird. Das wäre denkbar.

Doch bleiben wir bei den körperlichen Ausprägungen der Frau.

Vergewaltigung

Keinem Mann ist es möglich, eine Vergewaltigung nachzuvollziehen. Somit kann er auch die Wucht eines Angriffs auf die körperliche und seelische Integrität der Frau nicht einschätzen, die bei einer Vergewaltigung erfolgt. Ihm fehlt jede Ahnung davon, welche inneren Explosionen schon bei einem solchen Versuch in der Frau stattfinden und welche Rachegelüste sie haben wird.

Jeder penetrierende Versuch ohne vorherige Zustimmung einer Frau ist eine lebenslange Verletzung ihres Selbstwertgefühles und ihrer Authentizität. Um dies zu verhindern, wird eine gesunde und noch nicht unterworfene Frau alle Hebel in Bewegung setzen, dies zu verhindern.

Patriarchale Oberhand

„Mein Körper gehört mir!“ ist für einen Mann zwar theoretisch nachvollziehbar, aber in einer patriarchalen Gesellschaft leider noch sehr ungewöhnlich.

Männer glauben immer noch, sie seien die Besitzer der Frau, Besitzer der „familia [2]“ und Herrscher über diese. Sie bestimmen per Gesetz, was eine „familia“ ist und wie sie zu handhaben sei und dass sie (als Besitzstand) das höchste Gut sei. Begründet wird dies mit einem „Gott“, der die Welt erschaffen hätte und somit gesetzlich (10 Gebote) festgelegt hätte, wie das zu verstehen sei.

Dabei vernachlässigt die Kirche (Imam, Rabbiner…), dass sie als Männerclub keine Ahnung von der Frau hat. Um das zu kaschieren, wird die Frau zu einem neutralen „Anderen“, dessen Ausdruck und Fähigkeit mechanisiert und folgerichtig auf das Verständnisniveau des Mannes gebracht wird. Gleichwertigkeit kann nicht stattfinden, denn sonst wäre dies mit dem Kontrollverlust durch den Mann verbunden. Um aber Besitzer der „Familie“ bleiben zu können und ihre Entwicklung entscheiden zu können, muss diese Ignoranz stattfinden. Ein Teil der heutigen Kontrollmaßnahmen:

  • 218 (Abtreibung) und 219 (Information zur Abtreibung, „Werbung“ genannt).
  • Latenter Zwang, bei einer Geburt den „Vater“[3] des Neugeborenen preiszugeben, damit dieser im späteren Leben die Entscheidungsgewalt pflegen kann.
  • Reduktion der jungen Mutter auf wirtschaftliche Minimal-Versorgung, sofern sie ihr Kind alleinerziehend bekommen hat (Grundversorgung). Angefüttert durch „Elterngeld“, damit die „familia“ weiterhin Bestand haben kann.
  • Die Stellung eines Vormundes, sofern kein Vater angegeben ist, durch das Amtsgericht. Alleinerziehende Väter bekommen keinen Vormund vor die Nase gesetzt.

Nach geltendem Recht (§ 218 ist nur außer Kraft gesetzt, aber nicht gestrichen) kann eine Frau nur mit größten Hindernissen die alleinbestimmende Mutter ihres Kindes sein. Anscheinend glauben die gesetzgebenden Männer bis heute, dass eine Frau von Natur aus dumm und unfähig sei.

Die Behinderung der Frau im Gesellschaftsleben äußert sich bei jeder Gelegenheit. Ihre Leistung ist nicht anerkannt, denn von Männern nicht nachvollziehbar.

Wir sind hier nicht zu Besuch!

Nein, Frauen sind nicht zu Besuch, sie sind zu Hause. Spirituelle Behauptungen wie die des Besuches in einer Gegend, auf der Erde können keiner weiblichen Phantasie entsprungen sein. Frauen kümmern sich um das Heim und die Heimat, um Menschen und Angehörige. Sie sind zu Hause!

Männern scheint das nicht wichtig zu sein. Wenn die Weiden abgegrast sind und der Boden ruiniert, ziehen sie weiter. Sie planen auch keine Gruppengröße; bei Überbevölkerung überlegen sie die Raumfahrt zum nächsten Planeten. Sie hinterlassen nomadisierend „verbrannte Erde“.

Hier liegt der Ursprung jeder patriarchalen Religion, wo „Gott Vater“ irgendwo im Nirgendwo herrscht, während Frauen als Mutter der Erde für alle sorgen. Wenn Männer ins nächste Land fliehen, dann fliehen sie vor der verbrannten Erde, die sie hinterlassen haben, statt für sie zu sorgen, während sie die „Schuld“ einem Kriegsherrn oder der Natur zuschieben. Frauen fliehen nicht von alleine, sie stellen sich der Problematik.

Genau das habe ich bei arabischen Freunden beobachten können: Männer nehmen die Leistung ihrer fürsorglichen Frauen in Anspruch, während sie Tee schlürfend im Wohnzimmer herumsitzen. Männer nehmen in Anspruch; Frauen haben für sie gesorgt. Daraus resultierend – denn es „läuft“ ja alles – leiten Männer einen Besitzanspruch ab, ebenso wie einen Herrschaftsanspruch, ohne selbst auch nur die Spur einer Ahnung zu haben, was Fürsorge und Einfühlungsvermögen bedeuten. Das wäre lernbar, aber nicht mit dieser geistigen Grundhaltung.

Das Manifest der Frauen

Da das mit dem Terraforming des nächsten Planeten nicht klappen wird und mehr als sieben Milliarden Menschen auch nicht umziehen können, werden wir hier und jetzt etwas ändern müssen. Ob wir uns selbst noch in dieser kurzen Zeit retten können, ist unklar. Aber alternativlos werden wir es versuchen müssen. Dort, wo wir leben; hier, wo wir zu Hause sind.

Das bedeutet:

  • Männer müssen sich bewusst werden, dass sie Frauen als Partner gegenüberstehen, obwohl sie nicht begreifen, wie eine Frau sich fühlt und mit dem Leben umgeht. Sie müssen akzeptieren, dass dies auch nicht zu ändern ist.
  • Männer müssen Frauen als gleichwertig betrachten. Dabei ist es entscheidend, dass es nicht um dasselbe Recht geht sondern um einen gleichen Wert, der durch die Frau bestimmt wird.
  • Männer müssen alle lebens- und berufsbestimmenden Gesetze zusammen mit den Frauen neu ausarbeiten und gestalten.
  • Männer müssen zusammen mit Frauen sämtliche sog. „Wissensbereiche“ neu entwickeln. Dabei muss weibliches Wissen, auch wenn es von Männern nicht nachvollziehbar ist, akzeptiert und eingearbeitet werden.
  • Wir brauchen die Wiedereinführung der Hagazussa, der Häxe, die das weibliche Wissen um Natur und Leben samt Heilung wieder aufarbeitet. Die Hagazussa muss wirtschaftlich von der Gesellschaft getragen werden, damit sie ihr Heilkundewissen jeder Person frei zur Verfügung stellen kann.
  • Wir brauchen einen neuen Wortschatz, der mit neuen Begriffen all das umschreiben kann, was bisher ignoriert worden ist bzw. im Laufe der letzten Jahrhunderte nach den Hexenverbrennungen ausgerottet wurde.
  • Die Gesellschaft muss sich von allen Religionen befreien. Wer sich privat damit befassen will, kann das gerne tun. Jedoch darf dies nicht in den Ablauf des Gesellschaftslebens eingreifen. Es darf allemal nicht für ein Gesetz bestimmend sein.
  • Jedes Gefälle zwischen Mann und Frau muss beseitigt werden. Dies gilt u.a. auch für die Rentenzahlungen, die keiner Kürzung unterliegen dürfen, welche durch einen „Verdiener“ und einen „Nutznießer“ definiert sind. Dieses Geld steht allen Angehörigen zu; verwaltet von den Frauen.
  • Universitäres Wissen muss neu aufgelegt werden. Vor allem muss das „Es ist so“ aus dem sog. „Wissen“ gestrichen werden, denn neue Forschungen werden herausfinden, dass das Wissen von heute, zur Märchenstunde von gestern gehört.
  • Flüchtlinge müssen zurückgeführt werden, um die eigene Erde wieder bewohnbar zu machen. Gut gerüstet mit Kenntnissen und Fähigkeiten. Empfehlenswert ist auch für sie, sich von Religion und Machtbestrebungen zu befreien und die Frauen ihrer Gesellschaft ins Zentrum des Lebens zu stellen. Hier liegt eine unglaubliche Chance für den Weltfrieden.

Nachwort zur Flüchtlingskrise

Ich nehme jede Person auf, die aktuell bedroht und in Gefahr ist. Ich bin jedoch nicht darauf eingerichtet, ein Heim für Verstoßene der Erde in meiner Wohnung einzurichten. Was für mich gilt, gilt auch für meine Region und mein Land. Die Flucht zu uns wäre dasselbe wie die Flucht auf den nächsten Planeten. Ohne jede Änderung der geistigen Grundhaltung des Flüchtlings würde das ebenso schief gehen und zu verbrannter Erde führen. Es wäre nur die Verlagerung der Problematik in meinen Bereich, während ich bereits in den letzten Jahrzehnten an meiner Situation viel geändert habe. Ich – nicht der Flüchtling – müsste noch einmal von vorne anfangen.

Was für mich gilt, gilt auch für diesen Staat. Es mag noch nicht überwältigend sein, was wir als Gemeinschaft erreicht haben. Aber es ist dem Anschein nach mehr, als diese Flüchtlinge aufweisen können; besonders, wenn sie aus ökonomischen Gründen geflohen sind.

Wir können sie dauerhaft nicht aufnehmen. Aber wir können sie ausrüsten mit Wissen und Fähigkeiten, sie schulen, ihnen unsere Möglichkeiten vorleben – und dann wieder in ihre Heimat zurückschicken, wo sie ebenfalls an einer guten Erde arbeiten können. Sonst hinterlassen sie „verbrannte Erde“ und überbevölkern unser bereits sehr belastetes Land. Deshalb darf es auch keine Getto-Bildung geben, denn dann können diese Menschen nichts lernen. Die Besiedelung Amerikas ist so erfolgt. Wir können daraus lernen, ohne Bisons abzuschlachten und andere Kulturen zu zerstören.

Nachwort zur „Spiritualität“

Im männlichen Verständnis ist DER Geist männlich; geschaffen von einem „Gott Vater“ irgendwo im Nirgendwo. Frauen sind das irgendwie „Andere“, das dem Männlichen zuarbeitet; wie die alten und neueren Philosophen beschreiben: hirnlos und eben nur notwendig, um für den Nachwuchs zu sorgen. „Geistwesen“ sind in dieser Vorstellung männlich, haben notfalls Flügel und befruchten Maria parthenogenetisch.

Das, was heutzutage als „spirituell“ bezeichnet wird, ist nichts anderes als der Ersatz für „Gott Vater“, dessen Existenz sich per Physik einfach nicht nachweisen lässt. Da aber die auf Religion „getrimmten“ Personen unbedingt so etwas wie einen personifizierten Schöpfer brauchen, hat die Gesellschaft zu „spirituell“ gewechselt. So bleibt „Gott Vater“ irgendwo im Nirgendwo erhalten, hat nur ein neues Gewand bekommen.

Ursprünglich fußt diese Vorstellung auf dem Wesen von Pflanzen und Tieren; sie war Teil der magischen Kenntnis der Hagazussa / Häxe. Jede Pflanze und jedes Tier hat eine eigene Persönlichkeit, die bei der Heilkunde berücksichtigt werden musste, sollte das Heilmittel wirken. Die Frau aus dem Hag (Hecke, Grenzbereich…) kannte sich damit aus. Sie hätte es nur nie „Spiritualität“ genannt, denn dieser Ausdruck ist männlich zusammen mit der Vorstellung des „göttlichen“ Geistes, des „Gott Vaters“ irgendwo im Nirgendwo.

Wenn uns daran gelegen ist, wieder mit der Natur, die alles für uns bereitstellt, in den notwendigen Kontakt zu gelangen, so sollten wir uns dringend von der „göttlichen“ Geist-/ Wahnidee befreien. Wir finden das Leben hier und jetzt, geschaffen von Natur und Schöpfung, erscheinend in allen Lebewesen.

Schluss mit „Spiritualität“ – beginnen wir mit weiblichem Einfühlungsvermögen.

__________________________________

[1] scio nescio (lat.) = ich weiß, dass ich nichts weiß

[2] familia (lat.) = Sklaventum, Knechtschaft

[3] pater (lat.) = Besitzer der familia

Dieser Beitrag wurde unter Frauen, Genesis, Gesellschaft, Philosophische Gedanken, Religion und Gesellschaft veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.